Impfschaden: BioNTech in Hamburg vor Gericht
Während BioNTech bekannt gibt, künftig den Fußballverein Mainz 05 zu sponsern, sitzt das Unternehmen in Hamburg auf der Anklagebank. Erstmals aufgrund des Covid-mRNA-Stoffes.
Quelle: Thomas Oysmüller, TKP.at, 17. September 2024
Nach Rheinmetall, das Borussia Dortmund fördert, steigt auch BioNTech in das Fußballgeschäft ein. Künftig wird man den Bundesliga-Verein Mainz 05 finanziell unterstützen, in dieser Stadt ist der Konzern auch ansässig. Und dabei sitzt das Unternehmen in Hamburg gerade vor Gericht – ein Urteil gegen den Pharmakonzern könnte eine Prozesswelle folgen lassen. Eine Ärztin klagt BioNTech aufgrund ihres Impfschadens.
Wegweisender Prozess
Am Montag sollte der Prozess beginnen, offenbar wurde aber kurzfristig abgesagt. Die Klägerin, eine Ärztin, klagt BioNTech auf 150.000 Euro Schmerzensgeld. Sie ist eine von vielen impfgeschädigten Personen: Seit der Impfung leidet sie unter Schmerzen im Oberkörper, Schwellungen der Extremitäten, Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen.
Der Prozess ist brisant, das Urteil wird richtungsweisend sein. Für BioNTech ist es das erste Verfahren in Deutschland, dass den Covid-mRNA-Impfstoff Comirnaty betrifft. Sollte die Klägerin gewinnen, könnte das für viele weitere Impfgeschädigte die Perspektive auf Entschädigung eröffnen. Verliert sie allerdings, wird man beim Mainzer Unternehmen wohl durchatmen.
Naturgemäß bestreitet BioNTech die Vorwürfe. Ohne Angabe von Gründen wurde der Prozessbeginn letzte Woche dann verschoben. Eigentlich hätte er am Montag, 10 Uhr, stattfinden sollen. Ein neuer Termin stand nicht fest.
Im Jahr 2023 waren rund 200 Klagen wegen möglicher Impfschäden in Deutschland eingereicht worden. Geklagt wurden verschiedene Impfstoffhersteller. Astra Zeneca musste dabei bereits eine Niederlage einstecken: Der Konzern muss im Zuge des Prozesses interne Daten herausgeben – TKP hat berichtet. Da eine solche Klage einen enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand darstellt, haben wohl nur die wenigsten Impfopfer die Chance, auch tatsächlich vor Gericht zu ziehen. Urteile gegen die Impfstoffhersteller könnte weitere Betroffene im Bewegung setzen.
Offen ist auch die Frage nach der Haftung: Nicht auszuschließen, dass per Vertrag zwischen EU-Kommission und BioNTech, nicht der Konzern sondern der Staat für den Schaden haften wird müssen. Auch dafür bräuchte es aber zunächst einen Schuldspruch gegen den Hersteller.
An der Börse läuft es indes gerade wieder gut. Im letzten Monat sind die BioNTech-Aktien um 40 Prozent gestiegen. Nach den schlechten Kursen im Sommer geht es aktuell wieder steil bergauf.