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Studie: Lebensmittelverpackungen beinhalten fast 200 potenzielle Brustkrebserzeuger – Dutzende davon können in den Körper eindringen

Dieser besorgniserregende Befund erfolgt inmitten eines starken Anstiegs der Krebsdiagnosen bei jungen Menschen. So hat ein im Januar von Forschern der Washington University School of Medicine in St. Louis erstelltes Paper ergeben, dass die Brustkrebsdiagnosen bei Frauen unter 50 Jahren in den letzten zwei Jahrzehnten stetig zugenommen haben.

Quelle: Transition News, 27 Sept. 2024

Fast 200 Chemikalien, die mit Brustkrebs in Verbindung stehen, werden in Lebensmittelverpackungen verwendet – und Dutzende dieser Karzinogene können in den Körper gelangen. Das ist das Ergebnis einer im Fachmagazin Frontiers in Toxicology publizierten aktuellen Studie. Sie trägt den Titel «Potential mammary carcinogens used in food contact articles: implications for policy, enforcement, and prevention» (Potenzielle Mammakarzinogene, die in Lebensmittelbedarfsgegenständen verwendet werden: Auswirkungen auf Politik, Durchsetzung und Prävention).

Es gebe eindeutige Beweise dafür, dass etliche bekannte und potenzielle Brustkrebsverursacher aus Materialien mit Lebensmittelkontakt, die kürzlich in der ganzen Welt gekauft wurden, in Menschen gefunden werden können, so Jane Muncke gegenüber CNN. Muncke ist Mitautorin der Studie und Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leiterin des Food Packaging Forum, einer gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Zürich.

«Diese Enthüllung erfolgt inmitten eines starken Anstiegs der Krebsdiagnosen bei jungen Menschen», wie die New York Post dazu schreibt. So habe etwa eine im Januar von Forschern der Washington University School of Medicine in St. Louis durchgeführte Studie ergeben, dass die Brustkrebsdiagnosen bei Frauen unter 50 Jahren in den letzten zwei Jahrzehnten stetig zugenommen haben.

Muncke konstatiert dazu: «Die Beseitigung dieser bekannten oder vermuteten Karzinogene in unseren Lebensmitteln ist eine große Chance für die Krebsprävention.»

In einer Anfang dieses Jahres aktualisierten Liste seien 921 mögliche Karzinogene aufgeführt worden, so die New York Post weiter, darunter 642 Chemikalien, von denen angenommen werde, dass sie die Östrogen- oder Progesteronproduktion stimulieren – was als Risikofaktor für Brustkrebs gilt. Jenny Kay, Forscherin bei Silent Spring und Mitverfasserin der 2024er Aktualisierung, erklärte gegenüber CNN:

«Die Tatsache, dass so viele potenzielle Brustkrebsverursacher in Lebensmittelverpackungen enthalten sind und in unsere Nahrung übergehen können, ist nur ein Beispiel dafür, wie vielen Chemikalien wir jeden Tag unwissentlich ausgesetzt sind»

Die meisten der Karzinogene werden mit Kunststoffen in Verbindung gebracht, die in Lebensmittelverpackungen verwendet werden. 89 mutmaßliche Karzinogene wurden jedoch in Papier- und Kartonverpackungen gefunden. «Papier enthält Zusatzstoffe wie Emulgatoren und Klebstoffe, zum Beispiel wenn Papiere zusammengeklebt sind oder eine Kunststoffschicht auf das Papier geklebt ist», so Muncke.

Bei einigen der in der Studie identifizierten Chemikalien handelt es sich um PFAS, im Fachjargon Perfluoralkyl- und Polyfluoralkylsubstanzen, also einer Gruppe synthetischer Chemikalien, die seit den 1950er Jahren in Verpackungen, Kleidung, Teppichen, Feuerlöschschaum und sogar Toilettenpapier verwendet werden.

Aufgrund der starken molekularen Bindungen, die in PFAS zu finden sind, lassen sie sich nicht so leicht abbauen – und die Konzentrationen von PFAS sammeln sich im Laufe der Zeit in Menschen, Tieren und der Umwelt an. Das hat ihnen den Namen «Chemikalien für die Ewigkeit» eingebracht.

Transition News hatte dazu kürzlich berichtet, Kritiker hätten der WHO vorgeworfen, die menschliche Gesundheit nicht zu schützen, glaubwürdige Forschungsergebnisse zu ignorieren und die von der EU und den USA festgelegten PFAS-Grenzwerte zu unterwandern.

Quelle:

Frontiers in Toxicology: Potential mammary carcinogens used in food contact articles: implications for policy, enforcement, and prevention – 24. September 2024

New York Post: Hundreds of chemicals linked to breast cancer found in food packaging, alarming new study reveals – 24. September 2024

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